Vorzugsnetz, Sanierungsstau in der Stadt und auf dem Land
Stadtverwaltung stellt Vorzugsradwegnetz vor
Am 10. März 2012 hat die Krefelder Stadtverwaltung eine differenzierte Radwegnetzplanung mit einem Vorzugsnetz veröffentlicht, das vorrangig saniert und unterhalten werden soll.
Ergänzt wird es durch ein Verdichtungsnetz und ein Nebennetz mit reduziertem Qualitätsstandard. Gleichzeitig wird ein flächendeckender Mängelkataster erstellt, der erstmals eine Abschätzung des tatsächlichen Sanierungsbedarfs und die Einleitung von nachhaltigen Maßnahmen ermöglichen soll. Diese Erfassung soll Mitte 2012 abgeschlossen sein. Zugleich wird geprüft, welche Radwege aufgehoben werden können.
Bald freie Fahrt auf der Blumenstraße
Ein Antrag der Bezirksvertretung und ein Besichtigungstermin vor Ort brachten den Durchbruch: Auf der Blumenstraße wird man voraussichtlich ab Mai mit dem Fahrrad auch gegen die heutige Einbahnstraße vom Ring bis zur Breite Straße radeln können. Damit entsteht eine fahrradfreundliche Alternative zur stark befahrenen Marktstraße.
Bevor die Einbahnstraße freigegeben werden kann, müssen aber noch an einigen Einmündungen spezielle Furtmarkierungen aufgebracht werden. Außerdem werden einige Parkplätze wegfallen, die aber bisher schon die Sicht im Kreuzungsbereich einschränkten.
Sanierungsstau in der Stadt
Für Sanierungs- und Reparaturmaßnahmen im Krefelder Radwegenetz hat der Stadtrat für dieses Jahr 200 000 Euro bewilligt.
Das ist zuwenig für das Krefelder Radwegenetz. Allein durch die Sanierung der Radwege an der Moerser Straße und Glockenspitz werden diese Mittel voraussichtlich schon verbraucht. Weitere Schadstellen wird der städtische Bauhof dann in diesem Jahr nur noch provisorisch mit Kaltasphalt flicken können.
Sanierungsstau auf dem Land
Auch an den Landesstraßen unserer Region sieht es nicht besser aus. Im vergangenen Jahr teilte Straßen-NRW auf Anfrage mit, dass für dringend notwendige Sanierungsarbeiten z.B. an der L361 zwischen Kempen und Vorst keine Mittel zur Verfügung stünden. Für ganz NRW gab es einen Sanierungsetat für die Radwege an Landesstraßen von 2,8 Mio. Euro. Bei derart knappen Mitteln fließen sie natürlich dorthin, wo am lautesten geschrien wird – also Politik und Verwaltung am gleichen Strang ziehen. Das scheint am Niederrhein nicht der Fall zu sein. Aufsehen erregte beispielsweise die Antwort von Straßen.NRW auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Wiljo Wimmer, dass es im südlichen Rhein-Kreis Neuss keinen Bedarf für Sanierungsmaßnahmen gebe. Ortskundige konnten dagegen bestätigen, dass es dort an Landesstraßen durchaus alte Holperpisten gibt, die die Bezeichnung Radweg nicht verdienen und dringend saniert werden müssten. Nun prüft Straßen.NRW erneut den Sanierungsbedarf …
Bis zur Bildung einer neuen Landesregierung in NRW dürften allerdings weitere Sanierungsmaßnahmen auf Eis liegen, da der Etat für 2012 ja erst noch beschlossen werden muss.