Jedes Jahr lädt der Landrat des Rhein-Kreises Neuss, Hans-Jürgen Petrauschke, die Bürger zu einer Radtour ein. Dabei werden touristische Highlights vorgestellt, und es gibt Gelegenheit zum bürgernahen Plausch mit den „hohen Tieren“ aus Politik und Verwaltung.
Im Sommer 2011 führte die Tour vom S-Bahn-Haltepunkt Büttgen aus durch das nördliche Kreisgebiet. Der erste Stopp in Haus Meer am nördlichen Rand von Büderich dürfte für die meisten Teilnehmer eine Entdeckung gewesen sein. Denn dieser historische Ort befindet sich seit Jahren im Dornröschenschlaf und verdient mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Darum kümmert sich ein Förderverein, dessen rühriger Vorsitzende Dr. Herbert Jacobs den Tourgästen die verborgenen Schätze von Haus Meer, angefangen beim Englischen Land- schaftspark über die derzeit baufällige Remise bis zum frisch restaurierten Teehäuschen näher brachte. (Die Neusser ADFC-Tourengruppe nahm diesen Besuch in Haus Meer zum Anlass, zwei Wochen später am Tag des Offenen Denkmals wiederzukommen.)
Bürgermeister mit Dienst-Pedelec
Zum zweiten Stopp im Evenhof auf der Kaarster Pferdemeile Broicherseite, wo die Teilnehmer sich über den Trendsport Westernreiten informieren konnten, begleitete der Meerbuscher Bürgermeister Dieter Spindler die Gruppe auf seinem Dienst-Pedelec. Klasse Idee, finden wir im ADFC. Stünde auch anderen Bürgermeistern sehr gut, hilft freilich nachhaltig nur bei regelmäßigem Gebrauch. Wir empfehlen deshalb die Teilnahme am Stadtradeln, das Krefelder Kommunalpolitiker bereits seit einiger Zeit begeistert praktizieren: www.stadtradeln.de.
Gespräche unterwegs
Über die Neusser Bauerbahn ging es zum abschließenden Get-Together im Biergarten der Skihalle. Auf den insgesamt knapp 40 Kilometern war natürlich auch Gelegenheit zum volksnahen Gespräch. Mit Kreisdezernent Karsten Mankowsky, der selbst regelmäßig auch im Alltag aufs Rad steigt, tauschten wir Erfahrungen über die positiven Wirkungen des Radfahrens auf die Gesundheit aus. Landrat Petrauschke, bekannt für sein Engagement pro Helmtragen, wollte vom ADFC wissen, warum die Radfahrer in Holland kaum Helme tragen. Unsere Antwort: Dort ist das Radfahren einfach sicherer als bei uns, weil die Infrastruktur fahrradfreundlicher ist und Autofahrer besser auf Radfahrer eingstellt sind. Holländische Verhältnisse haben wir hier noch lange nicht, aber immerhin: Der Rhein-Kreis Neuss engagiert sich seit 2009 als Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte, Kreise und Gemeinden (AGFS).