Ein Überblick
Krefelder Promenade
Bereits 1999 hat der Fachbereich Stadtplanung und Bauaufsicht unter dem Titel Stadt- und Bahnperspektiven eine Konzeption vorgelegt, die sich der Entwicklung von aufgegebenen Bahnarealen und deren Integration in das Stadtgebiet widmet. Da diese Flächen entlang der Bahntrasse Mönchengladbach – Krefeld – Duisburg liegen, wurde eine Promenade entwickelt, die Forstwald im Westen und Uerdingen im Osten mit dem Zentrum verbindet und dabei gleichermaßen Erschließungsfunktion und Freizeiterlebnis erlaubt.
Im Juli 2000 wurde Susanne Fritzsche, damals Leiterin des Krefelder Planungsamtes, vom ADFC und dem Krefelder Verkehrsverein mit dem Titel “Frau des Jahres für ein fahrradfreundliches Krefeld” ausgezeichnet.
Auf zahlreichen Vorträgen hatte sie den „Fahrrad-Highway“ quer durch die Stadt vorgestellt und für das Projekt geworben. Mit einer kurzfristigen Realisierung war aufgrund der Dimension nicht zu rechnen. Das Projekt war auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte angelegt.
Heute, 12 Jahre nach der Verkündung dieses visionären Projekts ist es immerhin in die Flächennutzungspläne eingeflossen. In den Sitzungen der Bezirksvertretungen West, Süd und Ost kommt die Promenade immer wieder zur Sprache. Meistens geht es um Entscheidungen über benachbarte Flächen, die Ausweisung bereits vorhandene Abschnitte oder um die Integration in andere laufende Planungen. Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, die von der Kosten/Nutzen-Bilanz noch nicht überzeugt sind. Es gibt also kleine Schritte in die richtige Richtung, auch wenn der “große Wurf” noch nicht abzusehen ist.
Während das Land NRW die Ruhrgebietsstädte mit einem Radschnellweg verbinden will, wäre die (Bahn-)Promenade quer durch das Krefelder Stadtgebiet ein Leuchtturmprojekt für unsere Region. Voraussetzung ist eine gute Anbindung an vorhandene Radverkehrsanlagen an den Endpunkten, aber auch im Zentrum. Dann können Freizeit- wie Alltagsverkehr gleichermaßen davon profitieren. Vor allem bei Pendlern zwischen den Stadtgrenzen, die heute mit dem Auto fahren oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln mehrmals umsteigen müssen, liegt erhebliches Potential. Länge: ca. 13 km
Radweg Krefelder Grüngürtel
Das Konzept für diesen Radweg, der rund um die Stadt vorhandene Parks, Gärten und Grünflächen miteinander verbindet, wurde gemeinsam von BUND und NABU aufgestellt. Viele Streckenabschnitte existieren bereits, müssten aber ausgebaut, miteinander verbunden und mit einer Wegweisung versehen werden. Die Streckenführung ist inzwischen im Flächennutzungsplan berücksichtigt. Eine Realisierung setzt allerdings aufgrund des Umfangs die Gewinnung von entsprechenden Fördermitteln voraus.
Länge ca. 40-45 km. Weitere Informationen:
www.nabu-krefeld-viersen.de
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Radachse Osterath (U76-Radweg)
Von Lothar Neubauer (Journalist aus Krefeld-Fischeln und Radler des Jahres 2008) kommt ein Vorschlag für die Erweiterung einer Radachse im Krefelder Süden. Der heute schon existierende Rad-/Fußweg entlang der U76-Straßenbahngleise im Krefelder Süden ist leider an zwei Stellen unterbrochen. Durch Schließung dieser Lücken bekäme der Weg eine regionale Bedeutung und wäre eine ideale Ergänzung zu den beiden vorgenannten Großprojekten.
Anbindung Bahnradweg Willich / Kreis Viersen
Der gerade fertiggestellte Willicher Teil des Großprojekts Bahnradweg im Kreis Viersen bietet schließlich noch eine interessante Möglichkeit zur Anbindung an das Krefelder Radwegenetz: Verfolgt man den weiteren Verlauf der auf Krefelder Gebiet noch in geringem Umfang genutzten Bahngleise, so erkennt man die mögliche Anbindung an die Krefelder DB-Gleise (Promenade). Neben dem vom Edelstahlwerk genutzen Gleis sind Flächen für einen Radweg vorhanden.
Durch die vorhandene Brücke der B57 ist dort auch die Querung kein Problem. Auch hier sollte wenigstens eine entsprechende Eintragung im Flächennutzungsplan erfolgen, um eine spätere Realisierung zu ermöglichen.
Grundvoraussetzung für die Realisierung jedes dieser Projekte ist – neben der Finanzierung – die Aufstellung eines nachhaltigen Konzepts für die Unterhaltung und Sanierung von Radverkehrsanlagen in Krefeld. Denn neue Vorzeigeprojekte, die an maroden Altradwegen enden, bringen den Fahrradverkehr in der Fläche nicht voran. Nur eine gute Vernetzung, eine Qualitätsoffensive und entsprechende Öffentlichkeitsarbeit können mehr Menschen im Alltag und in der Freizeit aufs Rad bringen.