Die Navi-App für schöne Strecken

Wir haben intensiv getestet: Wer nicht teure Navigationsgeräte kaufen will, findet jetzt mit „komoot“ eine wirklich gute Anwendung für Smartphones.

Foto: Komoot-Team vor Alpenkulisse

Foto: Komoot-Team vor Alpenkulisse

Ich will eine schöne Strecke fahren! Das ist der Lieblingssatz meiner Frau, wenn wir in unserer Freizeit mit dem Tourenrad unterwegs sind. So bin ich denn als treu sorgender Ehemann unentwegt auf der Suche nach einem Fahrrad-Navigationssystem, das den Ansprüchen meiner besseren Hälfte genügt. Meine Ansprüche an so ein Navi: Einfach zu bedienen und mit Sprachsteuerung, denn ich habe keine Einzelkämpfer-Ausbildung bei der Bundeswehr genossen mit Koordinaten-Kompass und Gitter-Nord-Brille. Also auf den Punkt gebracht: Ich will das Auto-Navi fürs Fahrrad.

Geräte im Handel, die diese Kriterien erfüllen, gibt es kaum. Und sie kosten alle mehrere 100 Euro. Da liegt der Gedanke nahe, das moderne Smartphone mit GPS für die Navigation zu nutzen. Das Problem: Bislang gab es keine wirklich brauchbaren Apps ohne größere Macken. Die gute Nachricht: Vor wenigen Wochen habe ich eine gefunden. Sie heißt „komoot“, ist fürs iPhone und Android-Handys verfügbar und gratis inklusive des Kartenmaterials in der heimischen Umgebung!

Eine App, die mitdenkt

Koomot ist eine Navi-App, die nicht nur ans Ziel führen will - schön soll der Weg sein

Koomot ist eine Navi-App, die nicht nur ans Ziel führen will – schön soll der Weg sein

Die App lässt fast keine Wünsche offen: Vor der Fahrt kann der Nutzer seinen Fitnessstand, die Art seines fahrbaren Untersatzes (Rennrad, Mountainbike, Tourenrad – oder Wandern) eingeben. Nach dem Eintippen von Start- und Zielpunkt berechnet die Software gleich mehrere Routen und gibt an, wie lang und wie beschwerlich sie sind und auf welchem Untergrund sie verlaufen. In die unterschiedlichen Vorschläge sind Sehenswürdigkeiten am Wegesrand eingebaut und nicht selten mit Fotos dokumentiert. Während des Routings sagt die Software auf Wunsch den Weg an. Verlässt man die Route, so fragt „komoot“, ob die Route neu berechnet werden soll (manuelles Redirecting).

Zielgruppe Freizeitradler

Nie war es so einfach, am PC auf der „komoot“-Plattform eine Route zu berechnen und individuell anzupassen und mit einem Klick auf dem Mobilgerät zur Verfügung zu stellen – und umgekehrt. Für Leute, die bei den unzähligen Dateiformaten immer wieder ins Schleudern geraten, der digitale Himmel auf Erden!

Alle Features aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Jedoch ist eine Funktion höchst interessant, die zeigt, dass „komoot“   ganz klar den Schwerpunkt auf den Freizeitbereich legt: Es ist Feierabend, es ist Sommer, es ist warm und hell und du willst noch zwei Stunden oder 40 Kilometer aufs Rad. Teile dies „komoot“ mit – und die App berechnet dir gleich mehrere Rundkurse, die den Vorgaben entsprechen. Durchaus spannend, weil man selbst in seiner Heimat neue Wege kennenlernt.

War ich von der App schon bei meinen ersten Touren im heimatlichen Rheinkreis Neuss angetan, so sind meine Frau und ich nach einer zweiwöchigen Radel-Tour durch Meck-Pomm, Brandenburg, Berlin und in der Bodensee-Region schier begeistert. „komoot“ folgte wie von Zauberhand geführt den offiziellen touristischen Routen (z.B. Havel-Radweg oder Bodensee-Route) und war eine verlässliche Hilfe, wenn fehlende oder verwirrende Schilder Fragen aufwarfen. Und auch bei kleinen Ausfahrten in die Schweizer Dörferwelt ließ uns „komoot“ nicht im Stich – wenn wir die Route noch im deutschen Mobilfunknetz berechnet hatten, um Roaming-Kosten zu sparen.
Das größte Lob für die Navi-App kam immer wieder von der schärfsten Kritikerin digitaler Wegweiser: „Ach, ist das hier schön zu radeln!“

Dieser Beitrag wurde unter Ausgabe 2 / 2013, Tourismus veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

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