Auf der sechsten Benefizfahrt der GBI fuhren im Juli 350 Teilnehmer aus 22 Ländern in 7 Tagen mit dem Rad von Paris zur Neusser Skihalle. Die deutschen Teilnehmer stellten mit 140 Radlern die größte Gruppe.
von Hartmut Genz und Dirk Rheydt
GBI steht für „Global Biking Initiative“ und beschreibt ein internationales Netz von fahrradbegeisterten Freizeitradlern, die durch ihre Leidenschaft, das Fahrradfahren, Spenden für gemeinnützige Zwecke in ihrem Land sammeln.Insgesamt wurden in diesem Jahr 200.000 Euro für verschiedene Hilfsorganisationen in den teilnehmenden Ländern gesammelt. Die deutschen Teilnehmer sammelten 57.000 Euro und konnten, so Wolfram Kons, Charity-Gesamtleiter der Stiftung „RTL – wir helfen Kindern”, am Zielort einen fetten Spendenscheck überreichen. Das Geld fließt in den Wiederaufbau von Kindereinrichtungen in den deutschen Überschwemmungsgebieten.
Seit Bestehen der GBI wurde mehr als eine Million Euro für gemeinnützige Zwecke auf der ganzen Welt gesammelt. Die GBI zählt damit zu den größten Benefiz-Fahrradtouren ihrer Art. Neben einer Teilnahmegebühr zur Deckung der anfallenden Kosten sollte jeder deutsche Teilnehmer mindestens 300 Euro Spenden sammeln. Viele Teilnehmer übertrafen dieses Ziel, in dem sie ihr Netzwerk aus Freunden, Arbeitskollegen und Familienangehörigen um eine Spende für die gute Sache ansprachen.
Durch die Champagne und auf Bahntrassen
Gestartet wurde am 30. Juni in Paris. Die Teilnehmer reisten mit dem Flieger, dem Zug oder dem GBI-Bus aus Neuss an. Zwei Teilnehmer aus dem Raum Düsseldorf traten die Anreise sogar mit dem Rad an. Bei herrlichem Wetter durchfuhren die einzelnen Teams Paris und trafen sich spätestens am Eiffelturm wieder. In Paris sind die Busspuren für Fahrradfahrer frei gegeben, was ein entspanntes Fahren erlaubte, zumal wir sonntags Paris durchquerten und der Bus- bzw. Autoverkehr an diesem Tag sehr gering war.Die nachfolgenden Tage führten uns nach Jablines, Reims, Verdun, Mersch, Malmedy, Bergheim und Neuss. Insgesamt wurden etwa 800 Kilometer und auch einige Höhenmeter zurück gelegt. In besonderer Erinnerung werden die Etappen durch die Champagne und die Ardennen bleiben. Auch das Bahntrassenradeln auf dem Ravel-Weg und der Vennbahntrasse auf deutsch-belgischem Grenzgebiet war ein besonderes Erlebnis.
Die Teilnehmer fuhren in kleinen Teams vom maximal zehn Personen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten, welche von kompetenten Tourenleitern geführt wurden. Da es für Rennradfahrer eine eigene asphaltierte Strecke gab, konnte sich jeder Teilnehmer aussuchen, welche Strecke und wie schnell er fahren wollte. Die letzten 20 Kilometer von der Aussichtsplattform des Tagebaus Garzweiler in Jüchen zur Neusser Skihalle legten alle Teilnehmer in einer Gruppe zurück. Die Gruppenfahrt wurde von ADFC- Helfern aus Jüchen begleitet. Auch diese Gruppenfahrt und die anschließende Abschlussfeier im Biergarten der Skihalle bleiben uns in guter Erinnerung. Siehe Bericht im Neusser Teil.
Noch mehr GBI
Da die teilnehmenden Länder mittlerweile eigene Benefiz-Fahrradtouren organisieren (z.B. GBI Suisse, GBI Egypt), besteht auch hierbei die Möglichkeit, fremde Länder mit dem Rad zu erkunden und dabei Spenden für die landeseigene Hilfsorganisation zu sammeln. Im nächsten Jahr wird es eine viertägige GBI Deutschland von Stralsund nach Berlin geben (1. bis 4. Mai). Außerdem wird die GBI Europe in sieben Tagen von Budapest nach München führen (15 bis 21. Juni). Interessierte sollten sich diese Termine schon mal rot im Kalender eintragen. Weitere Informationen zu den geplanten Fahrradevents der GBI findet man unter www.gbi-event.org.