Rhein-Radwege, Teil 1

Neue Deich- und Uferwege zwischen Neuss und Krefeld

Viel Platz auf dem neuen Deichweg

Viel Platz auf dem neuen Deichweg

Die Radwege auf den Deichen und am Ufer des Rheins sind wichtige Verkehrsadern für Fahrradfahrer – gleichermaßen im Alltag und in der Freizeit. Der Abschnitt zwischen Düsseldorf und Krefeld ist sogar so beliebt, dass man bisher am Wochenende und bei schönem Wetter nur langsam voran kam, zumal auch Rücksicht auf Fußgänger, Kinder und Vierbeiner geboten war.

Die Erneuerung und Erhöhung des westlichen Deichs zwischen Düsseldorf und Krefeld brachte 2012 und 2013 monatelange Umleitungen über Schotterpisten mit sich. Jetzt, nach der Fertigstellung kommt die Investitionen in den Hochwasserschutz auch dem Fahrradverkehr zugute.

Von Büderich sind die Deichwege nur über Treppen erreichbar

Von Büderich sind die Deichwege nur über Treppen erreichbar

Zwischen Meerbusch-Büderich und Langst-Kierst wurde der bisherige Weg erneuert und am Deichfuß noch ein zweiter angelegt. Dieser Parallelweg bietet zwar keinen Rheinblick, ermöglicht dafür aber eine zügige und windgeschützte Fahrt. Leider sind beide Wege von Büderich aus nicht barrierefrei erreichbar. Zwei Treppen mit Schieberampen fürs Fahrrad führen hinauf. Fährt man ein Stück weiter nördlich von Büderich zum Deich, kommt man bequem über Rampen auf den Deich. Für Radfahrer, die aus Richtung Niederkassel nach Büderich fahren möchten, ist dies jedoch ein großer Umweg.

Sperrgitter in Langst-Kierst

Sperrgitter in Langst-Kierst

Eine besonders stark befahrene Stelle auf der Route ist die Kreuzung mit der Zufahrt zur Rheinfähre in Langst-Kierst. Da der querende Verkehr zur Fähre Vorfahrt gegenüber den Rhein-Radlern hat, wurden Umlaufgitter angebracht, die aber immerhin so angeordnet sind, dass auch Gespanne, Dreiräder und Tandems einigermaßen problemlos passieren können.

Der weitere Verlauf nördlich von der Rheinfähre bis zur Krefelder Stadtgrenze wurde neu angelegt. Wo früher nur ein Trampelpfad war, kann man jetzt über einen breiten, befestigten Weg rollen. An der Stadtgrenze von Krefeld endet leider der komfortable Ausbau: Die Route führt zunächst durch ein Gewerbegebiet zwischen Rhein und Hafenbecken und dann über eine historische Drehbrücke nach Krefeld-Uerdingen. An Wochenenden stören nur der teilweise schlechte Fahrbahnbelag und das industrielle Ambiente. An Werktagen wird es aber durch den starken Lkw-Verkehrs ziemlich unangenehm und vor allem für Familien mit Kindern gefährlich. Radtouristen – insbesondere aus dem Ausland – werden diesen Abschnitt des Erlebniswegs Rheinschiene in eher zweifelhafter Erinnerung behalten.

Leserfoto von Jakob Thelen mit einem treffenden Kommentar

Leserfoto von Jakob Thelen mit einem treffenden Kommentar

Ortskundige nutzen deshalb meistens die Wege westlich des Hafenbeckens und gelangen so auch zur Uerdinger Altstadt mit gemütlichen Lokalen und Aussicht auf das Mündelheimer Rheinknie. Auf der anderen Rheinseite rauchen noch die Schlote der letzten großen Stahlwerke in Deutschland, aber mehrere ehemalige Reviere der Schwerindustrie wurden zu Landschaftsparks mit interessanten Sehenswürdigkeiten umgestaltet. Lesen Sie dazu unseren Touren-Tipp “Industriekultur im Duisburger Südwesten”.

Wegweisung

ERS-Logo

Dieses Piktogramm kennzeichnet den Erlebnisweg Rheinschiene

Die Beschilderung weist den Deichweg auf beiden Uferseiten als “Erlebnisweg Rheinschiene” (Oberwesel – Emmerich)  aus.
Der eigentliche Rheinradweg (Basel – Emmerich, Radnetz Deutschland D-Route 8) liegt weiter östlich. In der Grafik (links / rechts) sind beide Radferwege eingezeichnet und der neue Streckenabschnitt zwischen Langst-Kierst und Krefeld-Uerdingen ist farblich hervorgehoben. Ebenfalls neu ist die Wegweisung auf dem regionalen Radwegenetz im Rhein-Kreis Neuss mit dem Knotenpunktsystem nach belgisch-niederländischem Vorbild. Die nebenstehende Grafik stammt aus der Online-Karte www.openstreetmap.org (“Radfahrerkarte” wählen). Dort werden der neue Streckenverlauf und die Knotenpunkte bereits angezeigt. Im “offiziellen” Radroutenplaner NRW wurde diese Aktualisierung leider noch nicht vorgenommen.

Kartengrundlage: © OpenStreetMap-Mitwirkende, Kartografie-Lizenz CC BY-SA

Kartengrundlage: © OpenStreetMap-Mitwirkende, Kartografie-Lizenz CC BY-SA

Weiterführende Internetseiten:
Erlebnisweg Rheinschiene (zwischen Bad Godesberg und Rheinberg)
www.erlebnisweg-rheinschiene.de
www.radregionrheinland.de
Der RheinRadWeg in Nordrhein-Westfalen: www.rheinradweg.net
Radnetz Deutschland, Route D-8: www.radnetz-deutschland.de
www.radroutenplaner.nrw.de
www.openstreetmap.org/#map=12/51.3251/6.7327&layers=C

Dieser Beitrag wurde unter Ausgabe 1 / 2014, Tourismus veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Antworten auf Rhein-Radwege, Teil 1

  1. Avatar Frederik Eiklenborg sagt:

    Hallo!
    Die historische Drehbrücke müsste wohl anders verortet werden als auf der Karte. Punkt G muss ein gutes Stück weiter nach Norden.
    Grüße
    Fred

  2. Avatar Redaktion sagt:

    Sie haben vollkommen Recht. Die Punkte F und G sind vertauscht. G bezeichnet die neuen Knotenpunkte im Kreis Neuss, die historische Drehbrücke liegt bei Punkt F. Vielen Dank für den Hinweis!

  3. Avatar Norbert Kunnen sagt:

    Hallo,
    Ich habe eine Frage.In Meerbusch und Umgebung wurden die vorhandenen Schilder mit Nummern und Knotenpunkten versehen. Es fehlt aber leider an den Knotenpunkten,eine Tafel mit Wegenummern wonach man seine Route planen kann.
    Meine Frage ist kommen diese Tafeln, Hinweisschilder noch ??
    In Holland wird dieses System schon lange benutzt und ich muss sagen es ist super.
    Danke für Ihre Bemühungen.

    Mfg
    NKunnen

  4. Avatar Redaktion sagt:

    Hallo Norbert Kunnen, auf Meerbuscher Gebiet sollen in den nächsten Monaten Tafeln aufgestellt werden, ebenso in Kaarst und in Neuss. In Wiĺlich wird es noch etwas dauern, aber man will bald Aufkleber mit QR-Codes anbringen, mit denen man die Umgebung des Standortorts auf dem Handy-Bildschirm aufrufen kann.

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