In der traditionellen Abschlusserklärung zum Vivavelo-Kongress stellte sich die Fahrradbranche demonstrativ hinter das Verkehrspolitische Programm des ADFC. Der Kongress mit zahlreichen Workshops findet alle zwei Jahre in Berlin statt.
300 Fahrradexperten aus Wirtschaft, Politik und ADFC waren am 13. und 14. Mai in der Nordrhein-Westfälischen Landesvertretung zusammengekommen, um sich in Workshops und Vorträgen über Themen wie Fahrradtechnik, urbanen Radverkehr und fahrradfreundliche Arbeitgeber auszutauschen. In einem viel beachteten Vortrag berichtete ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork von der entschiedenen Förderung des Radverkehrs im amerikanischen Portland, an der die dortige Fahrradindustrie sich umfangreich beteiligt. Und er stellte klar: „Flächen für Radverkehr dürfen nicht zulasten des öffentlichen Verkehr oder der Fußgänger geschaffen werden, sie müssen dem ruhenden Verkehr genommen werden.” Das bedeutet im Klartext weniger KFZ-Stellplätze im öffentlichen Raum, ein dickes Brett, an dem noch viel zu bohren ist. Auch andere heiße Eisen wurden angepackt. So ging es über weite Strecken der abschließenden Podiumsdiskussion um Haltbarkeit und Langlebigkeit von Fahrrädern auch in den preisgünstigeren Kategorien. Rigide Qualitätsstandards wie in der Autobranche sind in der Fahrradindustrie noch lange nicht selbstverständlich. Aber sie wurden gefordert und diskutiert, immerhin ein Anfang.
Feierliche Stimmung kam auf, als am Ende der Veranstaltung die Abschlusserklärung verlesen wurde. Sie beginnt mit einem Schulterschluss: „Fahrradnutzerinnen und Fahrradwirtschaft haben ein gemeinsames Interesse: Bessere Rahmenbedingungen für den Radverkehr!” Und sie endet mit einem Bekenntnis: „Die auf dem vivavelo Kongress 2014 zusammengekommenen Vertreter der Fahrradwirtschaft unterstützen das Verkehrspolitische Programm des ADFC und treten mit Nachdruck für seine zügige Verwirklichung ein.” Das klingt vielversprechend und lässt hoffen!
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