Bewegung und Orthographie – an der Sekundarschule in Neuss-Gnadental wird gesundes Lernen großgeschrieben, und das Fahrrad spielt dabei eine wichtige Rolle.
Das war echt cool, heute – so äußerte sich Lukas aus der 5c hinterher. Und Idriss (5b) wollte das geliehene Fahrrad gleich für immer behalten. Die Zeit rund um Ostern stand an unserer Schule ganz im Zeichen des Fahrrades, denn nur wer sich bewegt, wer seine rechte sowie seine linke Gehirnhälfte auf Trab bringt, lernt leicht. Diese eigentlich nicht neue Erkenntnis aus Untersuchungen rund um die Frage „Wie funktioniert Lernen eigentlich gut?“ hat uns dazu bewogen, das Fahrradfahren in den Fokus zu rücken. Schon Wochen vor dem geplanten Fahrradprojekttag bereitete sich die Sekundarschule Neuss in Kooperation mit Frau Darteh vom ADFC auf diesen Tag vor. Neben der Thematisierung von Verkehrszeichen und Verkehrssicherheit wurden die Sekundarschülerinnen und -schüler zum gesundheitsförderlichen Fahrradfahren motiviert.
Wer an jedem Schultag anstelle der gemütlichen Bus- oder Autofahrt mit dem Fahrrad zur Schule fahren würde, der täte nicht nur etwas für seine Umwelt, sondern bereitete seine grauen Zellen auf die Zeit des Lernens richtig gut vor. Fernsehkonsum nach dem Vokabellernen beispielsweise führt dazu, dass ein Großteil des soeben Gelernten wieder vergessen wird, Fahrradfahren nach Schulschluss hingegen ermöglicht, dass die neuen Inhalte sich verfestigen. Die Sekundarschule Neuss mit ihrer sportlichen Orientierung freut sich daher über jeden radfahrenden Schüler – des Lernerfolgs sowie des Umweltschutzes wegen.
Fast alle Schülerinnen und Schüler kamen am 2. Mai mit einem Fahrrad zur Schule! Ein fantastischer Erfolg! Für diejenigen, die keins besaßen, konnten Fahrräder zur Verfügung gestellt werden, die entweder durch Spendengelder ersteigert oder von Schülereltern gestiftet worden waren.
Die Fahrradtour wurde klassenweise durchgeführt und jeweils von zwei bis drei Lehrkräften begleitet, die sich in Neuss und Umgebung gut auskannten. Jede Klasse suchte sich eine eigene Strecke aus. Während die 5a den Reuschenberger Wald erkundete, fuhren die 5b und die 5c auf verschiedenen Strecken zum Rhein und auch hinüber nach Düsseldorf. Zwischendurch wurden im Wald, an Feldern oder auf Spielplätzen Pausen eingelegt, die aktiv von den Kindern genutzt wurden. Trotz der Anstrengung und wirklich kühlen Temperaturen sah man den Kindern sichtlich an, dass sie großen Spaß mit und auf ihren Fahrrädern hatten. Auch setzte ein Gewöhnungseffekt bei vielen ein, so auch bei Phillip, 5a: „Am Anfang taten meine Beine weh, aber jetzt merke ich gar nichts mehr…“ äußerte er sich unterwegs.
Nachdem wieder alle in der Sekundarschule gesund angekommen waren, erholten sie sich bei einem leckeren Mittagessen im warmen Schulgebäude. Während die Kinder mit großem Appetit aßen und sich erholten, baute ein Lehrerteam schon einen Fahrradparcours auf dem Schulhof auf. Dieser war dank vielfältiger Materialien des ADAC ansprechend und gleichzeitig herausfordernd. Ein Team jeder Klasse stellte sich den Stationen „Magnetkreisel“ oder „eine Acht fahren“, denn diese forderten die Koordination und die Konzentration in besonderem Maße. Slalomstangen in unterschiedlichem Abstand mit einem abschließenden Bremstest verlangten die richtige Einschätzung des Abstands und die Wahl des passenden Tempos. Bei der Station „Spurwechsel“ etwa wurde das verkehrsrichtige Verhalten beim Wechseln einer Spur in der Wertung berücksichtigt.
Jede Station war entweder mit einer Lehrkraft oder einem Schüler besetzt, deren Aufgabe darin bestand, die Leistung der Parcoursfahrer nach festgelegten Kriterien in einer Tabelle festzuhalten. Nach der Auswertung der Stationstabellen fand eine Siegerehrung der geschicktesten Fahrradkünstler statt. Als Sieger aus diesem Fahrradparcours ging die Klasse 5c hervor.
Herzlichen Glückwunsch für die großartige sportliche „Fahrradfahr-Leistung“ an alle Sekundarschülerinnen und Sekundarschüler!!!
CIC/ABB