Zum sechsten Mal trägt die Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb Stadtradeln in Krefeld das Thema Nahmobilität in die Öffentlichkeit und fördert nebenbei den Zusammenhalt der Radfahrenden.
Auch wenn das Vorjahresergebnis diesmal nicht übertroffen wurde, war die Bandbreite der 47 Teams mit 871 aktiven Teilnehmern ähnlich groß wie 2013 und konnte bei den Fraktionen, Groß- und Kleinunternehmen, Vereinen und Schulen sogar noch gesteigert werden. Stadtverwaltung, SWK und Polizei fanden sich als treue Mitstradler ebenfalls auf der Liste der Wettbewerber um die meisten gefahrenen CO2-freien Kilometer. Ein besonderer Dank gilt der finanziellen und moralischen Unterstützung durch AWI-Design, der Bäckerei Schomaker, der Sparkasse und der SWK, um nur die größten Sponsoren zu nennen, die teilweise auch selbst mitgeradelt sind. Alle hatten das gemeinsame Ziel vor Augen: möglichst viele Menschen gemeinsam umweltfreundlich in Bewegung zu bringen.
Ein besonderer Dank gilt Hennes Junkermann, der die Auftaktveranstaltung begleitet hat und mit seinen 80 Jahren immer noch fest im Sattel sitzt. Unterhaltsamer Höhepunkt am Anfang der zweiten Veranstaltungswoche war die Erstbefahrung der Grüngürtel-Rad-Runde. Das hat die Motivation nochmal richtig angekurbelt – auch wenn für einige Abschnitte der Route etwas Pioniergeist nötig war. Ein wertvolles Kommunikationsmedium war wieder die Stadtradeln-Internetseite mit Teamvorstellungen, Veranstaltungshinweisen und dem Erfolgsbarometer für die Positionen im Wettbewerb.
Radwegemängel online – aber leider ohne Rückmeldung
Neu war die Meldeseite für Radwegemängel. Nicht jeder konnte sich unter dem Titel “RADar” gleich etwas vorstellen und leider waren die Eingaben und deren Bearbeitungsstand nicht öffentlich sichtbar. Teilnehmer, die die Meldeplattform genutzt haben, werden sich sicher freuen, wenn Sie vom Tiefbauamt bald eine kurze Rückmeldung über den Bearbeitungsstand ihrer Eintragung bekommen – selbst wenn manche Mißstände nicht kurzfristig behoben werden können. Handlungsfähig wird die Stadtverwaltung in Sachen Radwegesanierung aber nur, wenn sich die politische Mehrheit zur Nahmobilität bekennt und auch bei der Mittelzuweisung den Fahrradverkehr angemessen berücksichtigt. Schon 2006 wurde für Krefeld ein Radverkehrsanteil von 23 % ermittelt, der nach dem Grundsatz „Safety by numbers“ gesteigert werden sollte. Das heißt, durch mehr Radfahrende sollte mehr Sicherheit für den einzelnen und mehr Umweltschutz für alle erreicht werden. Schon 2013 mahnte die Verwaltung einen Bedarf für Radwegebau und –sicherung in Höhe von 750 000 € statt zuletzt 100 000 € an. Hoffnungsvoll stimmt, dass der Etat wieder aufgestockt werden soll, denn inzwischen laufen uns selbst notleidende Ruhrgebietsstädte mit innovativen Lösungen für den Radverkehr den Rang ab. Hier muss der Krefelder Stadtrat die Weichenstellung pro Fahrrad ändern.
Die Aktion Stadtradeln hat zwei wichtige Ziele: Zum einen gilt es, die Bedeutung des städtischen Fahrradverkehrs zu demonstrieren und zum anderen weitere Menschen für den Umstieg aufs Fahrrad zu gewinnen. Jeder nicht mit dem Auto zurückgelegte Kilometer ist ein Gewinn für Gesundheit um Umwelt. Wer schon zum dritten, vierten oder fünften Mal beim Stadtradlen mitgemacht hat, ist der geborene Fahrradbotschafter! Die Devise für 2015 muss lauten: Mindestens einen sonst autofahrenden Kollegen, Bekannten oder Angehörigen für drei Wochen Stadtradeln gewinnen – idealerweise natürlich auch für die Zeit danach. Tipps von „alten Hasen“ zur Bewältigung der täglichen Wege auch bei nicht so gutem Wetter und mit Gepäck können Neueinsteigern den Umstieg aufs Fahrrad erleichtern.