Wenn Schüler eine „Vier“ im Zeugnis stehen haben, ruft das bei den Eltern in der Regel keine Begeisterung hervor. Ähnlich ist es auch mit der Note, die Krefeld im ADFC-Fahrradklimatest bekommen hat.
Die schwache Gesamtnote 4,1 war zu befürchten, da es bei den schon 2012 monierten Punkten wie Ampelschaltungen, Radwegschäden und Reinigung / Winterdienst keine wesentlichen Fortschritte gegeben hatte.
Pluspunkte sammelt Krefeld in der Umfrage für den nach wie vor hohen Radverkehrsanteil und beim Thema Fahrraddiebstahl (offenbar dank nach wie vor guter Präventions- und Aufklärungsarbeit der Polizei). Auch die vielen geöffneten Einbahnstraßen haben dafür gesorgt, dass Krefeld in der Bewertung nicht völlig abgerutscht ist.
Hoffnung macht inzwischen der aktuelle Haushaltsentwurf der Stadtverwaltung, der trotz
weiterhin knapper Mittel für 2015 einen Etat von 300.000 Euro für die Sanierung und 100.000 für den Grünschnitt an Radwegen vorsieht. Dieser Entwurf muss aber noch den Rat passieren und vom Regierungspräsident genehmigt werden.
Ein deutliches Signal kam Mitte März von Christine Fuchs, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte (AGFS) in einem Zeitungsinterview: „Radfahren muss selbstverständlich und alltäglich werden und
nichts Besonderes für Freizeit oder schönes Wetter.“ Fuß- und Radwegverkehr zu fördern sei “kein Luxus, sondern elementare Grundlage der Stadtplanung” schreibt sie den Entscheidern aus Politik und Verwaltung ins Pflichtenheft und will sie mit einem Politikforum in der ersten Jahreshälfte mehr für die Belange der Nahmobilität sensibilisieren.