Neue Radroute für Mönchengladbach
Gemeinsam sind wir stärker, nach dieser Maxime arbeiten der Masterplanverein MG3.0 und der ADFC seit Ende 2014 an der besonderen Inszenierung der Radverbindung der Mönchengladbacher Hauptbahnhöfe. Gastautor Andree Haack (MG3.0) fasst den Stand der Dinge zusammen.
Die erste Feststellung von Sir Nicholas Grimshaw, dem britischen Star-Architekt, als er im Jahr 2012 nach Mönchengladbach kam, um einen städtebaulichen Masterplan zu erarbeiten war: „Car is king“. Die Verkehrsprobleme konnte Sir Grimshaw zwar nicht lösen, aber seitdem hat das Thema Radverkehr eine viel größere Bedeutung in der Vitusstadt bekommen.
Der Aktionskünstler Norbert Krause hat mit seiner Aktion 200 Tage Fahrradstadt die Öffentlichkeit sensibilisiert, die Stadtverwaltung hat trotz einer angespannten Haushaltslage einen Mobilitätsbeauftragten eingestellt, der örtliche ADFC hat das Knotenpunktsystem ausgearbeitet und die Stadt will es realisieren. Und in Kürze kommt nun noch eine erste, eigens ausgezeichnete Fahrradroute quer durch die Stadt hinzu.
„Von Radschnellweg zu sprechen, wäre übertrieben“, beschreibt Ernst Kreuder vom Verein MG3.0_Masterplan Mönchengladbach e.V. das Vorhaben. „Aber es soll eine besonders markante Kennzeichnung eines Radweges zwischen den beiden Bahnhöfen in Mönchengladbach und Rheydt geben“, erklärt Kreuder weiter „um damit zu zeigen, dass man sich auf einem sicheren Weg mit dem Fahrrad durch die Stadt bewegen kann.“ Die Idee dazu hatte allerdings nicht der Verein MG 3.0, sondern der ADFC. Er arbeitete schon lange an der Streckenführung und ihrer Auszeichnung. Unter dem Motto Gemeinsam sind wir stärker wendete sich der ADFC an den Masterplanverein. Der Verein MG3.0 hat dann zwei Designer beauftragt, wie denn eine Markierung der Strecke aussehen könnte. Und als die Stadt von dem Vorhaben hörte, stellte sie den beiden Designern kurzerhand den rennomierten Verkehrsplaner und Radverkehrsexperten, Peter Gwiasda, zur Seite, um die umfangreichen straßenverkehrsrechtlichen Vorgaben von Beginn an zu berücksichtigen. „Das war eine tolle Zusammenarbeit“, freut sich der Vereinsvorsitzende Kreuder im Nachhinein.
Und dann kam noch die Volksbank Mönchengladbach ins Spiel. Sie war auf der Suche nach spannenden Projekten, um über eine neue Crowdfunding-Plattform Geld dafür zu sammeln. Schnell war klar, dass die neue Fahrradroute genau das richtige Projekt für diese Plattform sein würde und Bürger hatten von da an die Möglichkeit, die Umsetzung finanziell zu unterstützen.
Über 4.000 Euro wurden so innerhalb kurzer Zeit von über hundert Spendern für das Projekt gesammelt und Anfang März erhielt der ADFC im Rathaus Abtei feierlich den Scheck dazu und reichte ihn prompt an die Stadt weiter.
„Es ist schon toll, welchen Verlauf dieses Projekt genommen hat“, meint Ernst Kreuder. Doch noch gibt es einiges zu tun. „Die Stadt muss nun schnell die notwendigen Voraussetzungen schaffen, damit wir mit der Auszeichnung der Route beginnen können“, skizziert Kreuder die nächsten Schritte. „Außerdem wollen wir noch einen Namenswettbewerb ausloben, weil wir noch keine griffige Bezeichnung für die Strecke gefunden haben. Das wird sicherlich noch einmal spannend.“
Noch ist nicht genau klar, wann die neue Radroute zwischen den Bahnhöfen eingeweiht wird. Klar ist aber, dass die Arbeit zwischen dem ADFC und dem Verein MG3.0 sehr erfolgreich war und man gemeinsam weiter die Fahrradfreundlichkeit der Stadt verbessern möchte. Vielen Dank dafür dem ADFC!