Editorial zur Frühjahrsausgabe 2016. Von Thomas M. Claßen und Heribert Adamsky.
Als ich mich im November 2015 erstmals mit dem Roermonder Radverkehrsexperten Paul Hamaekers traf, sprachen wir über Fahrradfahren diesseits und jenseits der nahen Staatsgrenze und stellten markante Unterschiede, aber auch überraschende Parallelen fest, siehe hier. Ein paar Monate später, besuchten wir gemeinsam den Radschnellweg-Kongress der AGFS in Essen und Paul staunte nicht nur über 600 Teilnehmer, sondern auch, dass wir gerade mal unsere ersten 11 Kilometer zwischen Mülheim und Essen eingeweiht hatten. In seinen Niederlanden wurden seit 2006 immerhin 300 Kilometer Snelfietsroutes realisiert, und 4-mal so viele sind im Bau oder angedacht. Darüber berichtet sein Berufskollege und Fietsersbond-Freund Bart Christiaens in seinem Gastbeitrag. Während diese RaN-Ausgabe in Druck geht, organisieren wir drei gerade mit Unterstützung der Gemeinde Venlo eine Exkursion über den neuen Greenportbikeway in Limburg. Wie Sie daran teilnehmen können, erfahren Sie beim ADFC Mönchengladbach auf den Tourenseiten.
Thomas M. Claßen
Fahrrad macht mobil. Das spüren die Menschen, die aus Krieg und Elend zu uns geflüchtet sind, ganz besonders. Überall sind helfende Hände, die gespendete Fahrräder reparieren, Verkehrsregeln erklären, den Geflüchteten mit Rat und Tat zur Seite stehen und ihnen auf gemeinsamen Radtouren ihr neues Zuhause zeigen. In dieser Ausgabe stellen wir Ihnen drei Initiativen vor: Die Begegnungswerkstatt für Flüchtlinge der Young Caritas in Krefeld, die Initiative Fahrräder für Flüchtlinge FfF in Mönchengladbach, und die Flüchtlingsgruppe des ADFC in Korschenbroich. Es sind nur drei Beispiele, helfende Hände gibt es bei uns in jeder Stadt und in jedem Dorf. Wir Niederrheiner haben eben eine soziale Ader. Und ganz nebenbei fördern diese Fahrradaktionen die Wertschätzung für das Gebrauchte. Die drückt diese Fahrradaktionen die Wertschätzung für das Gebrauchte. Die drückt sich auch in den Repair Cafés aus, über die wir hier vor einem Jahr berichtet haben. Es muss nicht immer das Neueste sein. Der Umgang mit unseren Gästen aus Syrien, Irak und anderen Krisenländern lehrt uns, wieder zu improvisieren, auch das nicht Perfekte zu achten und erinnert uns an etwas, dessen Notwendigkeit wir eigentlich schon lange erkannt haben: Nachhaltiges Leben. Und was ist nachhaltiger als seine Alltags- und Freizeitwege mit dem Rad zu fahren?
Heribert Adamsky