Die Global Biking Initiative – mit dem Fahrrad quer durch Europa

Jedes Jahr organisiert eine internationale Fahrrad-Community, die Global
Biking Initiative, eine der weltweit größten mehrtägigen Charity-Fahrradtouren. Hunderte Radfahrer aus vier Kontinenten nehmen seit 2008 an diesem Event teil.

gbi-logo

Sonntagmorgen, 29. Mai 2016 in Klosterneuburg bei Wien. Wo sonst nur einzelne Jogger zu sehen sind, herrscht an diesem Tag ein reges Durcheinander. Helfer entladen LKWs, ein riesiger Torbogen wird festgezurrt und die Tische für die Teilnehmerregistrierung werden vorbereitet. Unterdessen packen vier deutsche Radler ihre Tourenräder vom Fahrradtransporter, ein Teilnehmer aus Katar montiert die Pedalen an sein Rennrad und ein spanisches Pärchen holt die bestellten Leihräder ab. Die Fahrradtechniker stellen noch schnell einer ghanaischen Teilnehmerin die Bremsen ein, während sich einige Ägypter bereits fürs Gruppenfoto posieren.

Und rund zwei Stunden später starten 327 Radfahrer aus 27 Nationen zur Charity-Radtour GBI Europe 2016 von Wien nach Berlin.Dass ihre Initiative auf so positive Resonanz trifft, hätten sich die Initiatoren der Global Biking Initiative (GBI) wohl nicht im Entferntesten gedacht, als 2008 die Idee entstand, gemeinsam mit dem Rad von Düsseldorf nach England zu fahren und dabei Spenden für einen guten Zweck zu sammeln. Mittlerweile hat sich die Veranstaltung fest etabliert und ist zu einer der weltweit größten Charity-Fahrradtouren geworden. Jedes Jahr fahren mehrere Hundert Hobbyradler eine Woche lang auf immer neuen Strecken quer durch Europa. Und mit den gesammelten Spendengeldern werden viele Hilfsprojekte in den Teilnehmerländern unterstützt.

Global Biking Initiative 2014, Tour from Budapest to Munich

GBI-Teilnehmerinnen 2016

Dabei ist die Global Biking Initiative keine gewöhnliche Radreise. Denn alle Beteiligten, das Organisationsteam und die vielen Helfer auf der Tour, arbeiten ehrenamtlich und nehmen sich sogar Urlaub, um diese Veranstaltung zu verwirklichen. Übernachtet wird in der Regel in Turnhallen, auf Wunsch sind aber auch Hotels buchbar und das Teilnehmergepäck wird bequem per LKW transportiert. Die Teilnehmer fahren in kleinen Teams, die ihre Geschwindigkeit und die Streckenlänge (es werden 2 unterschiedlich lange Routen pro Tag angeboten) selbst bestimmen. Da die Etappen i. d. R. 80-120 km lang sind, können sich entkräftete Fahrer vom Tourbus unterwegs abholen lassen.

Ebenso können sich Fahrer zu einem Startpunkt auf halber Strecke der Etappe fahren lassen, um auch den weniger ausdauernden Radlern die Gelegenheit zu geben, die Tour mitzufahren. Die Energiereserven können auf den Etappen am Verpflegungspunkt aufgefüllt werden, der auch gerne für eine längere Pause genutzt wird. Neben dem sportlichen Anreiz und dem karitativen Aspekt ist für viele Fahrer das internationale Teilnehmerfeld und der damit verbundene Austausch mit Menschen aus anderen Kulturen ein wichtiges Kriterium für die Teilnahme an der Global Biking Initiative. Wo sonst hat man die Möglichkeit, in entspannter Atmosphäre Gleichgesinnte aus Südafrika, Jordanien, Indien, Griechenland, Norwegen oder Kanada kennen zu lernen?

Nach sieben Tagen und ca. 750 km sind die Teilnehmer der diesjährigen GBI Europe Tour erschöpft, aber glücklich nach der abschließenden Gruppenfahrt in Berlin eingetroffen. Im Gepäck einen Spenden-Scheck mit der Rekordsumme von über 523.000 Euro. Zu guter Letzt wurde die Strecke für nächstes Jahr verkündet. Dann werden die GBI-ler von London nach Düsseldorf radeln.gbi-europe-2017-anzeigeInformationen zur GBI :
Informationen und Registrierung zu den GBI Events unter www.gbi-event.org. Die deutschen Spenden sammelt der gemeinnützige Verein GBI Deutschland e.V. (www.gbi-ev.org).

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