Vorwort

Editorial zur Herbstausgabe 2016. Von Dirk Rheydt und Heribert Adamsky.

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Bis Ende November haben Radfahrer noch die Gelegenheit, Ihre Stimme beim bundesweit stattfindenden Fahrradklima-Test abzugeben. Hierbei kann man bewerten, ob seine Stadt ein Herz für den Radverkehr hat oder eben auch nicht. Bei der letzten Befragung vor zwei Jahren schlossen alle größeren Städte in unserer Region schlechter ab als zuvor. Obwohl sich viele Städte und Kreise bemühen, den Radverkehr aufzuwerten, scheint die subjektive
Wahrnehmung diese Entwicklung nicht wiederzugeben. Gerade in größeren Städten gibt es ein hohes Verkehrsaufkommen und mehr Gefahren beim Radverkehr. Es erfordert mutige Entscheidungen von Verwaltung und Politik, etwas zu ändern. Viele Städte und Kreise unserer Region sind Mitglied der AGFS (Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW) und haben sich verpflichtet, fußgänger- und fahrradfreundlich zu sein. Die Ergebnisse des Fahrradklima-Tests werden im Frühjahr 2017 erwartet und sind für den ADFC, aber auch für Politik und Verwaltung, ein Indikator dafür, ob die Bemühungen erfolgreich sind. Bitte unterstützen Sie uns und nehmen an der Befragung teil. Denn nur eine hohe Beteiligung bringt auch ein aussagekräftiges Ergebnis hervor.
Dirk Rheydt

autor_HeribertAdamsky_PICT9399_102412„Das Auto hat in den Innenstädten keine Zukunft mehr. Unabhängig davon, welche Farben Bezirksvertretungen und Räte haben werden, die Bürgerinnen und Bürger selbst werden darüber abstimmen in Fahrradinitiativen.“ Und die werden fordern: „Platz da für Fußgänger und Radfahrer, für Bewegungs- und Begegnungsflächen, die keine Auto-Abstellflächen sein werden.“ Das waren klare Worte, die NRW-Verkehrsminister Michael Groschek bei der Unterzeichnung der Urkunde zum AGFS-Beitritt der Stadt Neuss den Anwesenden ins Stammbuch schrieb. Die Mahnung ist bitter nötig, denn seit Mitte der 60er Jahre ist die Zahl der Kraftfahrzeuge in unseren Städten auf das Vierfache gestiegen und die jährliche Kilometerleistung je Fahrzeug hat um 40 Prozent abgenommen. Die Folge: Immer mehr Autos stehen immer länger nutzlos auf den Straßen herum, der ruhende Verkehr ist zum größten Hindernis im urbanen Raum geworden. Die Verwaltungen tasten sich an das Problem heran, in Krefeld mit einem Kompromissvorschlag für die zwischen Schienen und Parkstreifen eingeklemmten Radfahrer auf der Kölner Straße, in Mönchengladbach mit einer Kampagne gegen das Falschparken auf Rad- und Gehwegen, in Neuss mit einem Konzept zur flächendeckenden Öffnung von Einbahnstraßen. Es sind noch dicke Bretter zu bohren, bis in unseren Städten ein fahrradfreundliches Klima wie in den benachbarten Niederlanden herrscht. Wir arbeiten dran, unterstützen Sie uns dabei!
Heribert Adamsky

 

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