Vorwort

Von Andreas Domanski und Thomas M. Claßen

Wer vor zwei Jahren vorausgesagt hätte, dass sich junge Menschen bald in größerem Umfang politisch und für den Klimaschutz engagieren, hätte nur Kopfschütteln geerntet. – Wer sich bisher mit Entscheidungen für den Klimaschutz nur in kleinsten Schritten bewegt hat, sieht sich nun immer öfter mit der bohrenden Frage nach durchgreifenden Maßnahmen und der Zeitschiene konfrontiert. Klimaschutz und Ressourcenschonung sind globale Aufgaben. Aber auch die Aktivitäten und Demonstrationen der jungen Menschen auf kommunaler Ebene, von „unten nach oben“, sind enorm wichtig. Sie sind gleichermaßen Weckdienst und Anregung zur kritischen Auseinanderset-zung. – Wir haben uns in der Verkehrsentwicklung (vielleicht zu sehr) an schwerfällige Abläufe und scheinbar unüberwindbare Hürden gewöhnt. Verständlich, dass dies vor allem jungen Menschen zu langsam geht und gut, wenn sie nach der Frage „…warum hat ihr dies und das immer noch nicht erreicht?“ konkrete Forderungen von ADFC, BUND & Co. unterstützen. Gemeinsam schaffen wir hoffentlich die Verkehrswende. Schneller!

Andreas Domanski

Es deucht wie eine Zeitenwende. Ein ADAC-Vizepräsident verkündet, dass das Auto nicht mehr über allem steht und der Bundesverkehrsminister mutiert sich beim Dresdener Kongress zum Fahrradminister. Dann flattert die neue ADFC-Radwelt ins Haus und wir erfahren staunend, dass vom ADFC-Bundesvorstand stammt, was nun in Novellen von Straßenverkehrsordnung (StVO) und Straßenverkehrsgesetz (StVG) umgesetzt werden soll. Geschehen noch Zeichen und Wunder? – Zumindest stehen Signale auf Hoffnung. Die immer heißer werdende Klimadebatte und die verheerenden Wahlergebnisse der (ehemaligen?) Volksparteien könnten den nötigen Druck erzeugen, um tatsächlich die Mobilitätswende anzuschieben. Das Berliner Radgesetz, die höchst erfolgreiche NRW-Volksinitiative AUFBRUCH FAHRRAD von Radkomm e. V. und ADFC und nun die bundesweite ADFC-Kampagne #mehrplatzfürsrad, intensivieren den Druck. Was fehlt sind Zahlen, harte Euro-Zahlen. Weder Verkehrsmi-nister noch ADFC versprechen oder fordern ein Budget. Es darf aber nicht bei Gesetzes-novellen bleiben, ein Millardenbudget muss her. Für (Rad)StraßenNRW und Kommunen. Von Bund und Land. Lesen Sie dazu meine Bestandsaufnahme ab Seite 22.

Thomas Maria Claßen

Dieser Beitrag wurde unter Ausgabe 2 / 2019, Editorial veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

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