Vorwort

Von Heribert Adamsky und Thomas Maria Claßen

Good, Better, Best – der Ruf Kopenhagens als Welthauptstadt des Fahrrads kommt nicht von ungefähr. Die Stadt hat sich unter diesem Motto eine Fahrradstrategie verordnet, die sich auf die Kernthemen Stadtleben, Komfort, Geschwindigkeit und Sicherheit fokussiert und dafür folgende Maßnahmen verfolgt: Radwege mit mehreren Fahrstreifen, Grüne Wellen, Brücken über stark befahrene Autostraßen, mehr Sicherheit durch Umbau von Knotenpunkten, Umgestaltung von Schulwegen und nicht zuletzt mehr Fahrradparkplätze, besonders an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs. Alle zwei Jahre erstellt die Stadt einen Bicycle Account, der die Entwicklung der Infrastruktur und die dafür ausgegeben Finanzmittel, die Anzahl von Fahrradfahrern sowie Unfalldaten erfasst, begleitet von Befragungen der Radfahrer zur Qualität der Infrastruktur. Der Radverkehrsanteil bei den Wegen liegt über 30 Prozent, die Ausgaben für den Radverkehr je Einwohner liegen bei 36 Euro, in Deutschland wird im Schnitt nur ein Zehntel der Summe investiert. Das ist die Messlatte, an der sich Aufbruch Fahrrad in NRW und die Radentscheide in unseren Städten messen lassen müssen. Lesen Sie dazu ab Seite 18 mein Gespräch mit Tanja Nuckel, die die dänische Hauptstadt besucht hat.

Heribert Adamsky

Was Anfang September in der NRW-Zentrale des ADFC stattfand, kann gar nicht hoch genug gelobt werden. Dafür bedurfte es zuerst eines energischen Antrags einiger engagierter ADFC-Kreisverbände an die Landesversammlung 2018 in Detmold, die wollten unbedingt die „Zusammenarbeit mit Straßen.NRW verstärken“, so der damalige Appell. Nun gibt es sie, die „AG Verkehr und Mobilität“. Die Gründungsversammlung war bestens und hochkarätig besetzt – und es wurden „stante pede“ wichtige Themen gesammelt und gleich strukturiert (siehe Kurzbericht, Seite 15). – Das Ziel der neuen Arbeitsgruppe ist ein kontinuierlicher konstruktiver Dialog mit Straßen.NRW – und wenn die ersten Kontakte nicht täuschen, kam von da schon ein durchaus positives
Signal zur Zusammenarbeit zurück. Das kann ein wichtiger Schritt für uns Radfahrer seín, denn alle Verbesserungen in den Kommunen – auch wenn sie noch so schleppend voran gehen – enden noch allzuoft an Ortsausgangschildern. Das könnte nun anders werden.

Thomas Maria Claßen

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