Leserbrief

Joanna Grigat schreibt uns von schlechten Radwegen, schlecht gelaunten Autofahrern im Winter – und warum sie trotzdem lieber mit dem Rad  als mit dem Auto zur Arbeit fährt.

Ich bin Alltagsradfahrerin und fahre täglich zwischen 20 und 40 km in Tönisvorst, Kempen, Willich und Viersen. Viele Radwege sind hier durch Baumwurzeln, aufgebröckelte Teerdecken und Schlaglöcher gefährlich, wenn man mit mehr als 12 km/h fährt. Ich bin deshalb geneigt, oft die Strasse zu benutzen, um meinen Rücken als auch mein Rad vor Schäden zu bewahren. Seltsamerweise werde ich in den Sommermonaten viel weniger angehupt oder von wild gestikulierenden Autofahrern mit „Der Radweg ist da, da, da“ angeschrien, als im Winter, wenn Radwege zugefroren und lebensgefährlich sind. Na ja, vielleicht sind die Gemüter allgemein besser im Sommer. Ich werde immer wenn nötig die Strasse benutzen, auch wenn ein Schild mir etwas anderes sagt, da das Schild die Situation nicht abwägen kann. Die Gefahr auf der Strasse kommt nämlich hauptsächlich von Autofahrern, die nicht der Witterung angepasst fahren. Es ist für mich ein Segen, mit dem Rad morgens in aller Frühe zur Arbeit zu fahren, denn im Auto würde ich nicht die Blumen am Wegesrand riechen können, nicht den Vogelgesang hören können und würde wahrscheinlich die Kühe im Feld übersehen. Egal was das Wetter hergibt, ich ziehe mich entsprechend an, nach der Zwiebelmethode funktioniert es wunderbar, spüre der Wind im Gesicht und bin mir bewusst, dass das Leben GUT ist.

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