Sonntag, 12. August: (Faxe – Damsholte/Møn/53 km)
Nach dem gemeinsamen Frühstück mit Inger holte ich mein Rad aus dem Abstellraum, um vor meinem Zimmer mein Gepäck aufzuladen. Inger half mir dabei und begleitete mich dann noch bis zur Hauptstraße, um mir nochmal den Weg nach Præsto zu erklären und mir hinterher zu winken. Eigentlich hätte ich laut Tourenbuch zurück nach Faxe Ladeplads radeln müssen, um wieder auf den Radfernweg zu kommen, aber weil der 16 km lange Umweg in Mosebølle auf jeden Fall auf die Bundesstraße 209 stieß, entschloss ich mich, direkt ab Faxe auf der Bundesstraße 209 zu fahren – diesmal mit Unterstützung. Ab Mosebølle ging es auf der Bundesstraße 209 wieder am Wasser entlang (Præstø-Fjord) bis Nysø. Dort verließ ich die Bundesstraße, streifte Præsto, und fuhr dann wieder durch „viel Landschaft“, vorbei an riesigen Getreidefeldern, die noch gemäht werden müssten (es wurde Zeit!!) Richtung Skibinge, Sandvig und Kalvehave.
Dort verließ ich Sjælland und fuhr über die Dronning-Alexandrines-Bro rüber auf die Insel Møn nach Damsholte, meinem 3. Etappenziel entgegen. Dieses Bed & Breakfast hatte ich ausgesucht, weil dort ein kleiner Verkaufsraum war, wo Patchworkarbeiten ausgestellt wurden. Beim einchecken wurde ich gefragt, ob ich auch am Abendessen teilnehmen möchte, was mir sehr lieb war. Bei der Ankunft fiel mir ein Mann auf, der aus seinem holländischen VW-Transporter eine ganze Menge Koffer auslud. Während ich mich mit ihm unterhielt, fuhren einige Radler auf den Hof und sagten mir, dass sie mich kennen würden?! Die ganze Sache – Verständigung in Englisch – klärte sich dann schnell auf, denn auch mir kamen sie bekannt vor – ich hatte sie am Samstag kurz hinter Køge überholt. Inzwischen waren dann auch ihre anderen Mitradler eingetroffen. Es war eine Reisegruppe (18 Personen) aus Málaga/Spanien, die in Kopenhagen ihren holländischen Tourenleiter (und ihre Fahrräder etc.) getroffen hatte, um den Radfernweg von Kopenhagen (mit Gepäcktransport, festen Etappenzielen und vorgebuchten Unterkünften) bis Berlin zu fahren.
In meinem Zimmer stellte ich den Akku in die Ladestation, machte mich frisch und sortierte mein Gepäck. Wie jeden Abend, wenn ich mein Etappenziel erreicht hatte, schickte ich meinen Kindern eine SMS, dass es mir gut geht. Danach habe ich mir die kleine Kirche von Damsholte angesehen und mich dann an meiner Unterkunft in den Garten gesetzt und gelesen, bevor es Abendessen gab. Beim gemeinsamen Abendessen saß Isabell neben mir, die sehr gut deutsch sprach, und ihren spanischen „Kollegen“ meine „Tour-Geschichte“ übersetzte. In der anschließenden gemütlichen Runde stellte sich heraus, dass ihr Mann Hans aus Aurich/Ostfriesland stammt. Wir alle gingen rechtzeitig schlafen. Die Spanier wollten am nächsten Tag rechtzeitig die Fähre in Gedser erreichen, denn ihr nächstes Etappenziel war Rostock.

