Mönchengladbach macht sich schön

Masterplan, Masterplan, Masterplan – ein Thema, das die letzten Monate in planerischer Hinsicht dominiert (hat) und selbst den bis dahin allgegenwärtigen Themen Arcaden und Umgestaltung des Rheydter Marktplatzes den Rang abgelaufen hat. Von Alexander Budde

Eine private Initiative hat eine Vision für die Stadt entwickelt, und diese Idee kommt an in Mönchengladbach. Auch die Politik hat diese Vision für sich entdeckt und nimmt_sie_in ihre Programme auf.

Lange Zeit war in der Stadtentwicklung_vieles Stückwerk. Mit diesem Masterplan scheint es endlich so zu sein, als ob sich viele Einzelmaßnahmen zu einem großen Ganzen zusammenfügen können. Was das bedeutet, konnte man unlängst an der sogenannten City-Ost erleben, wo die schon länger existierende Idee eines Fachmarktzentrums den Vorstellungen des Masterplans weichen musste.

Doch ist dieser Masterplan die Lösung aller Gladbacher Probleme? Bestimmt nicht. Diese Illusion wollen auch die Architekten dieses Masterplans nicht vermitteln. Sicher wird die Stadt nie so aussehen, wie auf den vielen Bildern dargestellt. Vielmehr soll es eine Art Leitfaden sein, an dem sich die Stadt orientieren kann. Denn vieles wird nicht so zu finanzieren sein, wie es in vielen Darstellungen präsentiert wird.

Was bedeutet dieser Masterplan für uns Fahrradfahrer?

Der innerstädtische Verkehr spielt selbstverständlich in diesem Masterplan eine große Rolle. Dass der Fahrradverkehr in dieser Stadt einen erschreckend niedrigen Stellenwert hat im Vergleich zu vielen anderen Städten, wurde in der Bestandsaufnahme festgestellt. Es überrascht nicht, denn in der Vergangenheit ist in Mönchengladbach_vieles am Radfahrer vorbei geplant worden. Und auch wenn an einigen Stellen tatsächlich schon Verbesserungen sichtbar sind, so hat diese Stadt noch einen gewaltigen Nachholbedarf in Sachen Fahrradfreundlichkeit.

Der Masterplan sieht an mehreren Stellen Grünverbindungen durch die Stadt vor. Unter anderem wäre da auch eine Neugestaltung des Gladbachtals zu nennen, insbesondere vor dem Gladbacher Münster. Für Freizeitradler wäre diese Vision fantastisch. Alltagsradler werden in einem möglicherweise wassergebundenen Weg, den sie sich mit Spaziergängern teilen müssen, allerdings nicht den entscheidenden Vorteil sehen. Zumal, wenn diese Verbindungen nicht direkt auf ihren Wegen liegen. Alltagsradler, zu denen auch Schulkinder gehören,_brauchen bessere Bedingungen im gesamten Netz, u.a. Radstreifen auf den Straßen, Schutz vor unaufmerksamen Rechtsabbiegern und dabei die Möglichkeit, zügig von A nach B zu kommen. Schade ist, dass in einigen Beispielen gerade hier einige Vorstellungen existieren, dass Fahrradfahrer lieber vom Autoverkehr getrennt und an den Rand der Straße oder darüber hinaus gedrängt werden.

Der Masterplan wird uns in der nächsten Zeit bestimmt noch öfter berühren. Es ist gut, dass es eine solche Initiative gibt, in der auch die Radfahrer wahrgenommen werden und auch einen hohen Stellenwert haben. Der ADFC Mönchengladbach hat sich im Forum des Vereins MG 3.0 positioniert und hofft, dass in der Umsetzung konkreter Maßnahmen auch die Wünsche und Bedürfnisse der Radfahrer angemessen berücksichtigt werden können. Die bisherige Transparenz des Masterplan-Teams mit seinen Dialogveranstaltungen und seinem Internet-Forum lässt darauf hoffen.
Mehr Informationen_zum Masterplan, Entwicklungsstufen, Downloads und Forum_unter www.mg3-0.de.

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