Meistbefahrene Straße ohne Radstreifen – keine schnelle Lösung in Sicht

Aus „Sicherheitsgründen“ entfernte die Stadt den 80 cm breiten Radstreifen auf der Strecke Fliethstraße/Speicker Straße/Hittastraße. Der ADFC kritisierte in einem Offenen Brief an den Oberbürgermeister der Stadt, Hans Wilhelm Reiners, die Maßnahme und kommentierte sie als „Offenbarungseid für den Radverkehr“.

In einer Stellungnahme der Stadt dazu heißt es, dass die Entscheidung in Abstimmung mit der Polizei getroffen worden sei, da die Verkehrssicherheit in dem Bereich für Fahrradfahrer nicht mehr gewährleistet war und dass der Radfahrstreifen nicht mehr den straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften entsprach. Und wörtlich weiter: „Radfahrer müssen hier daher nun die erweiterte rechte Fahrspur nutzen. Der Fahrzeugverkehr darf nur mit ausreichendem Sicherheitsabstand, notfalls mit Spurwechsel, am Radfahrer vorbei fahren. Dies ist jedoch sicherer, als die vorherige Lösung, wo es neben der zu engen Radspur zwei Fahrspuren für den Kraftfahrzeugverkehr gab. “Begründet wird die Maßnahme mit der Unfallstatistik der letzten fünf Jahre. Demnach sind zwischen Flieth- und Hittastraße 36 Unfälle mit Radbeteiligung aufgetreten. Davon gehen allerdings 24 Unfälle auf das Konto von Abbiegeunfällen (67%), bei denen in den meisten Fällen der Autofahrer die Schuld hat.

Ob dieses Unfallrisiko nun abnimmt, darf durchaus bezweifelt werden, zumal auch die rote Radspurmarkierung in den Kreuzungsbereichen vollständig weggefräst wurde.

Außerdem ist bei den Fräsarbeiten eine Spurrille entstanden, die eine Sturzgefahr mit sich bringt und Rad- und Autofahrern weiterhin den alten Radstreifen suggeriert.

Für den Radverkehr empfiehlt die Stadtverwaltung die verkehrsärmere Ausweichroute
über Geropark, Lüpertzender Straße. Den ADFC-Vorschlag, dies auch offiziell auszuschildern, schließt die Verwaltung aber aus, da es dafür keine Handhabe gibt.

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Hittastraße und Fliethstraße: Über- gangslos auf die Fahrbahn. Hier wird bald eine Bodenmarkierung aufgebracht

Kurzfristig werden immerhin auf Initiative des ADFC zwei gefährliche Übergänge vom Radweg auf die Straße verändert. Bei einer Ortbesichtigung erläuterten Mitarbeiter der Stadt dem ADFC, dass an beiden Standorten eine Bodenmarkierung nachgearbeitet wird, die die Führung des Radwegs auf die Straße signalisiert. Damit sollen auch Autofahrer besser erkennen, dass ab hier Radfahrer auf der Fahrbahn unterwegs sind.

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Laut Stadtverwaltung ist der Umbau der Strecke mit regelkonformer Radverkehrsanlage in Planung, muss aber noch durch die politischen Gremien und finanziert werden. Mindestens noch 2 Jahre werden Fahrradfahrer auf der verkehrsreichen Strecke also ohne regelkonforme Schutzstreifen auskommen müssen.

Generell stellt sich die Frage, warum andere Radstreifen, die ähnlich schmal und regelwidrig sind, nicht auch entfernt werden, sondern kostenträchtig mit neuer roter Farbe aufgebessert werden.

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Viersener Straße: Noch im März 2015 für viel Geld aufgehübscht.

 

 

 

 

 

Offener Brief und Stellungnahme der Stadt in voller Länge finden Sie unter:
www.Radstreifen.adfc-moenchengladbach.de

 

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