Editorial zur Frühjahrsausgabe 2013
Sie haben länger als gewohnt auf dieses Heft warten müssen. Nun ist es endlich da, mit vielen neuen Touren und spannenden Themen! Die nächste Ausgabe wird mit einem verstärkten Team wieder pünktlich erscheinen. Versprochen! Jetzt aber kommt erst mal das Frühjahr dran – diese schöne Zeit, die immer so viel Neues bringt. Für uns zum Beispiel seit April eine Straßenverkehrsordnung, in der Radfahrer endlich mal ein bisschen ernst genommen werden. Und eine europaweite Bewegung für Tempo 30 innerorts als Regelgeschwindigkeit, die wir im ADFC sehr begrüßen. Denn vieles spricht für eine Angleichung der Geschwindigkeiten, seit immer mehr Radfahrer auf den Straßen unserer Städte unterwegs sind, und das zunehmend im Mischverkehr auf der Fahrbahn. Ganz spannend wird es beim Thema Radschnellwege, denn hierzu hat die Landesregierung im Januar einen Planungswettbewwerb gestartet. In unserer Region beteiligen sich die Städte Neuss und Düsseldorf mit einem gemeinsamen Konzept. Ein Radschnellweg nach Neuss wäre ein Riesengewinn nicht nur für die Stadt, sondern auch für die Nachbarkommunen. Als eine mögliche Fortsetzung nach Westen und Teil eines landesweiten Radschnellwegenetzes bietet sich die Landstraße nach Mönchengladbach an. Dort machen die Radfahrer gerade in vielen kreativen Aktionen klar, wie viele sie eigentlich sind und erklären Mönchengladbach für 200 Tage zur Fahrradstadt. Einfach so von unten, ohne Ratsbeschluss. Damit sind wir bei Andreas Thema „Fahrrad-Bewegung – Wir sind viele!“.
Heribert Adamsky
Man könnte meinen, die Zeiten von Demonstrationen und Protestaufmärschen sind im Zeitalter elektronischer Medien und zunehmendem Individualismus vorbei. Aber mitnichten, nur die Art und Weise hat sich geändert: Fahrradfreunde aller Stilrichtungen und Leistungsklassen treffen sich zu Sternfahrten, spontanen Touren durch die Stadt um auf Problemstellen aufmerksam zu machen (Stichwort Critical Mass) oder sammeln gemeinsam CO2-freie Kilometer bei Aktionen wie “Stadtradeln” oder “Mit dem Rad zur Arbeit” Was vielleicht wie lustiger Zeitvertreib aussieht, ist vor allem das Bestreben, dem Fahrradverkehr zu mehr Ansehen als wichtiges Element urbaner Mobilität zu verhelfen. Die Konzepte der Landesregierung zur Nahmobilität sind so lange noch nicht in der kommunalen Verkehrsplanung angekommen, wie Fahrradverkehr durch repressive Maßnahmen immer wieder auf schlechte oder gar ungeeignete Radwege gezwungen wird.
Andreas Domanski