Mit SICHERHEIT mehr Fahrrad fahr ́n
Der ADFC richtet sich mit einem Weckruf an die Mönchengladbacher Politik. Diese soll sich zum Radverkehr bekennen und zukunftsorientiert handeln.
Nach einer Facebook-Umfrage des ADFC Mönchengladbach fühlen sich 73% der Fahrradfahrer auf Mönchengladbachs Radwegen nicht sicher.
Auch wenn die Bereitschaft der Stadt erkennbar ist, schreitet der Umbau nicht bzw. nur zögerlich voran. An Konzepten und Geld scheitert es nicht, vielmehr an fehlendem Personal zur Planung und Umsetzung. Der ADFC Mönchengladbach stellt drei zentrale Forderungen an die Mönchengladbacher Politik, damit endlich eine spürbare Verbesserung eintritt:
1. Sichere Radwege
Es kann nicht pauschal beantwortet werden, ob ein Radweg auf der Straße oder neben dem Gehweg sicher ist. Vielmehr muss die Gesamtsituation (z. B. das Verkehrsaufkommen) betrachtet werden.
Auf der meist befahrenen Verkehrsachse Mönchengladbachs (Fliethstraße, Speickerstraße, Hittastraße) hat der Radfahrer z. B. nichts auf der Straße zu suchen. Hier kann nur ein durchgehender baulich angelegter Radweg analog zur Korschenbroicher Straße die Lösung sein. Auf einer Straße mit geringem Verkehrsaufkommen kann dagegen ein „Radweg auf der Straße“ durchaus eine akzeptabler Weg sein (Eickener Straße). Wichtig dabei ist, dass man die aktuell gültigen Vorgaben (ERA 2010 u.a.) einhält.
Ein 100 cm breiter Schutzstreifen bringt niemandem etwas. Da der zur Verfügung stehende Straßenraum oft begrenzt ist, muss man auch mal dazu bereit sein, eine Straße anders aufzuteilen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Hohenzollern- Straße.
Der ADFC fordert die Stadt auf, die bekannten Problemwege zeitnah in sichere Radwege umzubauen. Eine generelle Abschaffung der Benutzungspflicht ist keine Lösung. Parallel dazu müssen sichere Alternativen geschaffen werden.
2. Zusätzliches Personal für den Radverkehr
2015 wurde Carsten Knoch als Mobilitätsbeauftragter der Stadt Mönchengladbach eingestellt. Was er damals vermutlich nicht wusste war, dass er damit einen riesigen Berg an Problemen erbte. Natürlich beschäftigen sich noch andere Mitarbeiter der Verwaltung mit dem Radverkehr (z. B. Straßenplanung), trotzdem ist zu erkennen, dass viele Projekte stocken oder nur zögerlich zum Abschluss gebracht werden. Die Freigabe von ca. 40 Einbahnstraßen in Eicken hat mehr als drei Jahre gedauert. Vergleichbare Städte sind da viel schneller unterwegs. Fördertöpfe können nicht abgerufen werden, weil kein Personal da ist, um die entsprechenden Anträge zu stellen.
Auch beim Ordnungsamt fehlen Leute zur stärkeren Kontrolle von Falschparkern auf Radund Gehwegen. Nicht nur, das es nervig ist, ständig von diesen ausgebremst zu werden, oftmals entstehen beim Ausweichen zusätzlich gefährliche Situationen.
Der ADFC fordert die Stadt auf, zusätzliches Personal für die Planung und Durchführung von Fahrradprojekten einzustellen. Außerdem muss das Ordnungsamt personell verstärkt werden, um gezielt das Falschparken auf Rad- und Gehwegen zu bekämpfen.
3. Radverkehrsanteil bis 2020 auf 20 %
125.000 PKW ́s waren 2013 gemeldet. In Mönchengladbach beträgt der Radverkehrsanteil nach letzten Untersuchungen (2010) 6 %, während der Autoverkehrsanteil (MIV) bei 62 % liegt. Ein hohes Verkehrsaufkommen erzeugt generell ein hohes Sicherheitsrisiko für alle. Daraus folgert, dass mit weniger Autoverkehr die Sicherheit aller steigt.
Aus diesem Grund muss der Radverkehrsanteil in den nächsten Jahren signifikant gesteigert werden. Andere vergleichbare Städte haben vorgemacht, dass dies geht (z. B. Krefeld mit 18% Radverkehrsanteil).
Es müssen gute und sichere Bedingungen für den Radverkehr geschaffen werden, damit eine gute Alternative zum Autoverkehr angeboten wird. Nur dann sind die Menschen auch bereit, darüber nachzudenken, das Rad dem Auto vorzuziehen.
Wenn es die politische Führung der Stadt wirklich ernst meint, dann sollte sie dies auch beschließen. Denn nur an einem politisch beschlossenen Ziel wird auch tatsächlich gearbeitet, nach dem Motto „Die Politik beschließt, die Verwaltung setzt um“.
Aus diesem Grund fordert der ADFC den Stadtrat auf, einen Ratsbeschluss herbeizuführen, der 20% Radverkehrsanteil bis 2020 festlegt.