Touristische Radrouten im Kreis Heinsberg werden weiter ausgebaut, die Alltagsradler brauchen noch etwas Geduld. Das ist ein Ergebnis des Gesprächs von ADFC, Kreisverwaltung und dem Tourist Service.
Auf Einladung von Dr. Holger Borchardt (Amt für Umwelt und Verkehrsplanung, Kreisverwaltung Heinsberg) fand Anfang April ein gemeinsames Treffen mit Herrn Ulrich Wassen (ebenfalls Kreisverwaltung Heinsberg), Anita Reinbold (Heinsberger Tourist Service e.V.) und dem ADFC Heinsberg e.V. statt.
Bislang hatte die Kreisverwaltung die Pflege der Touristischen Radwanderwege im Blick, die dann durch den Heinsberger Tourist Service e.V. ein professionelles Marketing erlebten. Wenn man sich im Kreis umschaut, stellt man fest, dass hier die richtigen Personen zusammenarbeiten.
Auch für die Zukunft sind schon interessante Projekte in Planung. So wird der Ruruferradweg überarbeitet und zu einem Erlebnisradweg aufgewertet. So wird der Fahrkomfort durch optimierte Wegeinfrastruktur (Breite, Ober- fläche, Wegweisung, Sicherheit, etc.) und die Aufenthaltsqualität / der Erlebnisfaktor durch Einrichtung und Inszenierung themenorientierter Erlebnisorte und Verweilstationen, erhöht werden.
Außerdem ist auf Anregung der Bürgermeister eine 195 km lange E-Bike-Route im Kreis Heinsberg in Planung. Diese hat das Ziel, die Gemeinden touristisch weiter zu erschließen. In diesem Zusammenhang wird eine klare Routenstruktur mit Anbindung möglichst vieler Sehenswürdigkeiten aus Natur, Kultur, Freizeit etc. und des ÖPNV angestrebt. Auch wird die Streckenqualität im Hinblick auf eine ADFC-Zertifizierung geprüft.
In jeder Gemeinde wird ein Rastplatz entstehen, an dem die Akku‘s bei Bedarf aufgeladen, die Räder und das Gepäck sicher abgestellt und Informationen zur Umgebung eingeholt werden können. Gut ausgebaute Radwege für Touristen mit E-Bikes können für alle Fahrradfahrer, ob mit oder ohne Motor, nur vorteilhaft sein!
Leider mussten wir jedoch auch die Aussage mitnehmen, dass Strecken für den Alltagsverkehr und Berufspendler zwischen den Kommunen derzeit mangels Nutzer nicht als Aufgabenfeld angesehen werden. Dabei bietet sich die Topografie des Kreises in den meisten Bereichen geradezu an, auch mit dem Rad zu pendeln. Damit fängt hier eine Huhn/Ei-Diskussion an, da unseres Erachtens eine gute Infrastruktur für viele eine Voraussetzung für die Bereitschaft mit dem Fahrrad zu pendeln ist. Wir gehen davon aus, dass die Kreisverwaltung mindestens ihrer Verkehrssicherungspflicht nachkommt und nach der Novelle der StVO in 2009 die Anpassungen an das geänderte Recht vorgenommen hat. Wir hoffen, dass die ausgewiesenen Radwege die vorgeschriebene Mindestbreite, eine ausreichende Oberflächenqualität bzw. Pflegezustand aufweisen und werden die weitere Entwicklung beobachten.
In diesem Zusammenhang stellt sich uns die Frage, welche Alltagsstrecken im Kreis bereits mit dem Fahrrad zurückgelegt werden und welches Sicherheitsgefühl diese vermitteln. Teilen Sie uns bitte mit, wann bzw. auf welcher Strecke unter 10 KM das Auto dem Fahrrad vorgezogen wird und welche Veränderung für die Fahrradnutzung notwendig wäre.
Erzählen Sie bei unseren Stammtischen oder schreiben Sie uns eine E-Mail an kontakt@adfc-hs.de Ihre Erfahrung bzw. Meinung. Wir freuen uns auf Ihre Antworten!